Nagita Sutta

An Nagita

Ich habe gehört, dass bei einer Gelegenheit der Erhabene, auf einer Wanderschaft mit einer großen Gemeinschaft von Mönchen bei den Kosaler, in einem Kosaler Brahmanendorf, namens Icchanangala, eingetroffen war.  Dort hielt er sich im Icchanangala Waldhain auf.

Die brahmanischen Haushälter aus Icchanangala hörten, dass es hieß:
„Der Asket Gotama - der Sohn der Sakyer, der vom Sakyer Clan hinausgezogen ist - ist in Icchanangala eingetroffen und hält sich im Icchanangala Waldhain auf.  Und von diesem Meister Gotama hat sich dieser gute Ruf verbreitet:
,Er ist wahrhaftig ein Erhabener, würdig und rechtens selbst erwacht, vollendet in der klaren Kenntnis und im Verhalten, vollkommen, ein Kenner der Welt, unübertroffener Meister derer, die bereit sind gebändigt zu werden, Lehrer der Menschen und göttlichen Wesen, erwacht, erhaben;
er hat diese Welt - nachdem er sie durch unmittelbare Kenntnis erfasste - mit ihren Devas, Maras und Brahmas, ihren Generationen mit ihren Asketen und Brahmanen, ihren Herrschern und ihrem Volk kund gegeben;
er hat das Dhamma, das am Anfang vortreffliche, in der Mitte vortreffliche und am Ende vortreffliche, erläutert;
er hat das gänzlich vollkommene, unübertrefflich reine, heilige Leben sowohl in seinen Einzelheiten als auch in seiner Wesenheit dargelegt.  Es ist gut, solch einen Würdigen zu sehen.'“

Somit nahmen die brahmanischen Haushälter aus Icchanangala, als die Nacht zu Ende gegangen war, viele Grundnahrungsmittel und feinere Nahrungsmittel und begaben sich zum Torhaus des Icchanangala Waldhain.  Beim Eintreffen standen sie da und machten ein lauten Lärm, einen lauten Krach.
Nun war zu jener Zeit der ehrwürdige Nagita der Begleiter des Erhabenen.  So richtete sich der Erhabene an den ehrwürdigen Nagita:
Nagita, was ist jener laute Lärm, jener laute Krach, als wären da Fischer mit einem Fang von Fischen?"

„Herr, jene sind brahmanische Haushälter aus Icchanangala, die am Torhaus des Icchanangala Waldhain stehen und viele Grundnahrungsmittel und feinere Nahrungsmittel zum Wohle des Erhabenen und der Gemeinschaft der Mönche mitgebracht haben."

„Möge ich nichts mit Ehre zu tun haben, Nagita, und Ehre nichts mit mir zu tun haben.  Wer immer willentlich - ohne Schwierigkeiten, ohne Mühe - so wie ich, das Glücksgefühl der Entsagung, das Glücksgefühl der Abgeschiedenheit, das Glücksgefühl des Friedens, das Glücksgefühl das Erwachens nicht erlangen kann, lass ihn diesem schleimkotigem Glücksgefühl, diesem dumpfen Glücksgefühl, diesem Glücksgefühl des Gewinns, der Verehrung und des Ruhmes zustimmen."

Herr, möge der Erhabene ihre Gaben nun annehmen!  Möge der Erhabene sie nun annehmen!  Nun ist es Zeit für das Einverständnis des Erhabenen, Herr!  Nun ist es Zeit für das Einverständnis des Erhabenen, Herr!  Wohin immer der Erhabene nun gehen wird, werden die Brahmanen der Städte und Landes auch dazu geneigt sein. 
Gleichwie wenn die Regen-Devas Regen in dicken Tropfen schicken, das Wasser mit der Neigung fließt,
in der gleichen Weise, wohin immer der Erhabene nun gehen wird, werden die Brahmanen der Städte und Landes auch dazu geneigt sein.  Warum ist das so? 
Da derart die Tugend und Erkenntnis des Erhabenen ist.“

„Möge ich nichts mit Ehre zu tun haben, Nagita, und Ehre nichts mit mir zu tun haben.  Wer immer willentlich - ohne Schwierigkeiten, ohne Mühe - so wie ich, das Glücksgefühl der Entsagung, das Glücksgefühl der Abgeschiedenheit, das Glücksgefühl des Friedens, das Glücksgefühl das Erwachens nicht erlangen kann, lass ihn diesem schleimkotigem Glücksgefühl, diesem dumpfen Glücksgefühl, diesem Glücksgefühl des Gewinns, der Verehrung und des Ruhmes zustimmen."

„Wenn man isst und trinkt und kaut und schmeckt, gibt es Kot und Urin:
Das ist der Ertrag.

Wenn man liebt, kommt der Zustand der Veränderung und Änderung, Kummer, Klage, Schmerz, Gram und Verzweiflung auf:
Das ist der Ertrag.

„Wenn man dem Thema des Unschönen verpflichtet ist, nimmt man eine Haltung der Widerlichkeit hinsichtlich dem Thema der Schönheit an:
Das ist der Ertrag.
 
„Wenn man mit dem Geist auf die Unbeständigkeit der sechs Sinnes-Kontakt-Träger gerichtet verweilt, nimmt man eine Haltung der Widerlichkeit hinsichtlich dem Kontakt an:
Das ist der Ertrag.

„Wenn man mit dem Geist auf das Entstehen und Vergehen der fünf Anhäufungen des Anhaftens gerichtet verweilt, nimmt man eine Haltung der Widerlichkeit hinsichtlich dem Anhaften an:
Das ist der Ertrag.“


Anmerkung des Übersetzers:

Die Rahmenerzählung ist in den drei Sutten die gleiche: AN 5,30, AN 6.42 und AN 8.86..  Obwohl das Gespräch in jedem einzelnem Fall eine andere Wendung nimmt, nimmt der Buddha in allen drei Fällen die Gelegenheit wahr, eine ungewöhnlich offen gesprochene Wahrheit zu lehren.


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu