Abhaya Sutta

Furchtlos

Dann begab sich Janussonin, der Brahmane, zum Erhabenen und tauschte beim Eintreffen freundliche Grüße mit ihm aus.  Nach einem Austausch von freundlichen Grüßen und Höflichkeiten, setzte er sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum Erhabenen:
„Ich bin der Ansicht und der Meinung, dass niemand, der dem Tod unterliegt, keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat."

(Der Erhabene sprach:)
„Brahmane, es gibt diejenigen, die dem Tod unterliegen und Angst oder Schrecken vor dem Tod haben.  Und es gibt diejenigen, die dem Tod unterliegen und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod haben. 
 
„Und wer ist der Mensch, der dem Tod unterliegt und Angst oder Schrecken vor dem Tod hat?

„Es gibt den Fall eines Menschen, der Leidenschaft, Begierde, Vorliebe, Durst, Fieber und Begehren nach Sinnlichkeit nicht aufgegeben hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich:
‚Oh, diese geliebten sinnlichen Vergnügen werden von mir genommen werden und ich werde von ihnen genommen werden!’  Er grämt sich und quält sich, weint, schlägt sich auf die Brust und wird verstört.
Dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der Leidenschaft, Begierde, Vorliebe, Durst, Fieber und Begehren nach dem Körper nicht aufgegeben hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich:
‚Oh, dieser geliebte Körper wird von mir genommen werden und ich werde von ihm genommen werden!’  Er grämt sich und quält sich, weint, schlägt sich auf die Brust und wird verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der nichts Gutes getan hat, der nichts Geschicktes getan hat, der den Angstvollen keinen Schutz gegeben hat und der stattdessen Böses, Grausames und Gemeines getan hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich:
‚Ich habe nichts Gutes getan, habe nichts Geschicktes getan, habe den Angstvollen keinen Schutz gegeben und habe stattdessen Böses, Grausames und Gemeines getan.  Insofern es einen Bestimmungsort für diejenigen gibt, die nichts Gutes getan haben, die nichts Geschicktes getan haben, die den Angstvollen keinen Schutz gegeben haben und die stattdessen Böses, Grausames und Gemeines getan haben, dorthin werde ich nach dem Tod geleitet.’  Er grämt sich und quält sich, weint, schlägt sich auf die Brust und wird verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der in Zweifel und Verwirrung ist und keine Gewissheit im Hinblick auf das wahre Dhamma erreicht hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich:
‚Wie verzweifelt und verwirrt ich bin!  Ich habe keine Gewissheit im Hinblick auf das wahre Dhamma erreicht!’  Er grämt sich und quält sich, weint, schlägt seine Brust und wird verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Dies, Brahmane, sind vier Menschen, die dem Tod unterliegen und Angst oder Schrecken vor dem Tod haben.

„Und wer ist der Mensch, der dem Tod unterliegt und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat?

„Es gibt den Fall eines Menschen, der Leidenschaft, Begierde, Vorliebe, Durst, Fieber und Begehren nach Sinnlichkeit aufgegeben hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich nicht:
‚Oh, diese geliebten sinnlichen Vergnügen werden von mir genommen werden und ich werde von ihnen genommen werden!’  Er grämt sich nicht und quält sich nicht, weint nicht, schlägt sich nicht auf die Brust und wird nicht verstört.
Dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der Leidenschaft, Begierde, Vorliebe, Durst, Fieber und Begehren nach dem Körper aufgegeben hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich nicht:
‚Oh, dieser geliebte Körper wird von mir genommen werden und ich werde von ihm genommen werden!’  Er grämt sich nicht und quält sich nicht, weint nicht, schlägt sich nicht auf die Brust und wird nicht verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der Gutes getan hat, der Geschicktes getan hat, der den Angstvollen Schutz gegeben hat und der nichts Böses, Grausames und Gemeines getan hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, denkt er sich:
‚Ich habe Gutes getan, habe Geschicktes getan, habe den Angstvollen Schutz gegeben und habe nichts Böses, Grausames und Gemeines getan.  Insofern es einen Bestimmungsort für diejenigen gibt, die Gutes getan haben, die Geschicktes getan haben, die den Angstvollen Schutz gegeben haben und die nichts Böses, Grausames und Gemeines getan haben, dorthin werde ich nach dem Tod geleitet.’  Er grämt sich nicht und quält sich nicht, weint nicht, schlägt sich nicht auf die Brust und wird nicht verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Weiterhin gibt es den Fall eines Menschen, der nicht in Zweifel und Verwirrung ist und Gewissheit im Hinblick auf das wahre Dhamma erreicht hat.  Dann erkrankt er an einer schweren Krankheit.  Als er an einer schweren Krankheit erkrankt, kommt ihm der Gedanke:
‚Ich bin nicht in Zweifel und Verwirrung!  Ich habe Gewissheit im Hinblick auf das wahre Dhamma erreicht!’  Er grämt sich nicht und quält sich nicht, weint nicht, schlägt sich nicht auf die Brust und wird nicht verstört.
Auch dies ist ein Mensch, der dem Tod unterliegt und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod hat.

„Dies, Brahmane, sind vier Menschen, die dem Tod unterliegen und keine Angst oder Schrecken vor dem Tod haben."

(Nach diesen Worten, sprach Janussonin, der Brahmane, zum Erhabenen:)
„Großartig, Herr.  Großartig!  Als ob er aufrecht stellen würde, was umgestürzt war, enthüllen würde, was verborgen war, dem Verlorenem den Weg zeigen würde oder eine Lampe in die Dunkelheit tragen würde, so dass jene mit Augenlicht Formen sehen könnten,
in gleicher Weise hat der Erhabene - durch viele Denkweisen - das Dhamma klar gemacht.  Ich nehme Zuflucht beim Erhabenen, im Dhamma und in der Mönchsgemeinschaft.  Möge der Erhabene sich an mich als Laiengetreuen erinnern, der von diesem Tag an Zuflucht genommen hat, fürs Leben."


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu