Kotthita Sutta

An Kotthita

Dann begab sich der ehrwürdige Maha Kotthita zum ehrwürdigen Sariputta und tauschte beim Eintreffen höfliche Grüsse mit ihm aus.  Nach einem Austausch von freundlichen Grüssen und Höflichkeiten setzte er sich zur Seite.  Als er da saß, sprach er zum ehrwürdigen Sariputta:
„Ist es der Fall, dass es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Berühren und Denken) noch etwas gibt?"

(Sariputta:)
„Sag das nicht, mein Freund."

(Maha Kotthita:)
„Ist es der Fall, dass es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger nichts mehr gibt?"

(Sariputta:)
„Sag das nicht, mein Freund."

(Maha Kotthita:)
„Ist es der Fall, dass es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger sowohl noch etwas als auch nichts mehr gibt?"

(Sariputta:)
„Sag das nicht, mein Freund."

(Maha Kotthita:)
„Ist es der Fall, dass es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger weder noch etwas noch nichts mehr gibt?"

(Sariputta:)
„Sag das nicht, mein Freund."

(Maha Kotthita:)
„Auf die Frage ob es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger noch etwas gibt, antwortest du:
‚Sag das nicht, mein Freund.’
Auf die Frage ob es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger nichts mehr gibt, antwortest du:
‚Sag das nicht, mein Freund.’
Auf die Frage ob es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger sowohl noch etwas als auch nichts mehr gibt, antwortest du:
‚Sag das nicht, mein Freund.’
Auf die Frage ob es beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger weder noch etwas noch nichts mehr gibt, antwortest du:
‚Sag das nicht, mein Freund.’
Nun, wie soll man den Sinn deiner Worte verstehen?"


(Sariputta:)
„Die Aussage:
‚Ist es der Fall, dass beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger es noch etwas gibt’,
objektiviert die Nicht-Objektivierung. (1)
Die Aussage:
‚Ist es der Fall, dass beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger es nichts mehr gibt’,
objektiviert die Nicht-Objektivierung.
Die Aussage:  
‚Ist es der Fall, dass beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger es sowohl noch etwas als auch nichts mehr gibt’,
objektiviert die Nicht-Objektivierung.
Die Aussage:  
‚Ist es der Fall, dass beim restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger es weder noch etwas noch nichts mehr gibt’,
objektiviert die Nicht-Objektivierung.
Inwieweit die sechs Kontakt-Träger gehen, insoweit geht die Objektivierung.  
Inwieweit die Objektivierung geht, insoweit gehen die sechs Kontakt-Träger.
Bei dem restlosen Verblassen und Beenden der sechs Kontakt-Träger tritt das Enden, das Stillen der Objektivierung ein.“


Anmerkungen

(1)  Vergegenständlicht die Nicht-Vergegenständlichung.
Siehe MN 18.
Wie Sn4.14 hinweist, ist die Wurzel der Klassifizierungen und Wahrnehmungen der Objektivierung der Gedanke: Ich bin der Denker.
Dieser Gedanke bildet die Motivation für die Fragen, die der ehrwürdige Maha Kotthita hier aufzeigt:
das Gefühl Ich bin der Denker kann entweder die Vernichtung im Zuge der Entfesselung fürchten oder sich wünschen.  Beide Dinge kommen dem Aufgeben des Anhaftens, das für die Erreichung der Entfesselung wesentlich ist, in die Quere und deshalb sollten die Fragen nicht gestellt werden.


translated from the Pali by Thanissaro Bhikkhu
Übersetzung aus dem Englischen nach Thanissaro Bhikkhu